Takhi & Tur
Projekte am Schnittpunkt von Ökologie und Kunst


Urwildpferde und Urrinder (2006)
Zeichnungen zu den Wildformen unserer Haustiere
Takhi bedeutet Geist und ist die mongolische Bezeichnung für die Wildform unserer Hauspferde. Seinen wissenschaftlichen Namen verdankt das Urwildpferd oder Przewalski-Pferd (Equus przewalskii) dem russischen Oberst Nikolai Przewalski.
Er brachte 1878 von seinen Reisen durch Zentralasien ein Fell und einen Schädel nach Moskau und machte die Art so der westlichen Wissenschaft bekannt. In freier Wildbahn starb das Urwildpferd im 20. Jahrhundert aus (die letzte Freilandbeobachtung eines wilden "Takhi" stammt aus dem Jahr 1969). Die heutige Population von knapp 2.000 Tieren stammt von nur 12 Wildfängen ab, die im Rahmen von Erhaltungszucht-Programmen in Zoos vermehrt wurden. Seit Anfang der 1990er Jahre laufen mehrere Auswilderungs-Projekte in der Mongolei (www.takhi.org oder www.treemail.nl/takh/).
Tur ist die polnische Bezeichnung für den Ur oder Auerochsen (Bos primigenius), die Wildform unserer heutigen Hausrinder. Auerochsen lebten in den unberührten Landschaften des Eiszeitalters. Es waren robuste Wildrinder mit imposanten Hörnern, großer Kraft und Ausdauer. So wurden sie zur begehrten Beute des Menschen, der sie zugleich jagte und verehrte. Im Jahr 1627 starb die letzte Ur-Kuh im heutigen Polen durch einen Wilddieb.
In den 30er Jahren hatten die Gebrüder Heck die Vision, das Urrind rückzuzüchten. Sie sind die geistigen Väter des "Heckrindes", einer sehr ursprünglichen Rinderrasse. Seit etwa 1980 werden Heckrinder vermehrt im Biotopschutz und in der Landschaftspflege eingesetzt. Diese Rinder sind anspruchslos und können das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Durch Beweidung tragen sie zum Schutz ökologisch wertvoller Flächen bei und erhalten deren Strukturvielfalt (weitere Infos unter www.artfarming.de).
30-teilige Serie von Papierarbeiten, Tusche/Schellack (2006)